Idee des Spiels:
• Den Teilnehmern die Möglichkeit geben, 30 Jahre in die Vergangenheit zurück zu kehren und sich an die jüngste Geschichte Lettlands – die Okkupationszeit der UdSSR – zu erinnern;
• Die in Zarenzeit rund um Liepāja gebaute einzigartige Festungen für Touristen zugänglich zu machen, die oft sonst von Touristen übersehen werden;
• Die Möglichkeit zu geben, dass die Teilnehmern selbst aktiv handeln – selbst denken, suchen, laufen, sich verstecken, Beschlüsse zu fassen, den Freunden zu helfen, die Gefühle zu erleben, die in heutiger Verbrauchergesellschaft nicht so leicht zu finden sind.
Spielaufgabe
Die Spielaufgabe ist es Mann an Mann zusammen, die verschiedensten Hindernisse zu überwinden, den Freund zu finden, der selbst nicht fähig ist sich fortzubewegen, und ihn in der Sicherheit – zum U-Boot – zu bringen.
Der Team arbeitet nach dem Moto: „Einer für alle, alle für den Einen“. Das wichtigste im Spiel ist der Teamgeist, gegenseitige Aushilfe und das Gefühl von „Freundesschulter“.
Im Grenzgebiet der UdSSR muss man sich verstecken, die Umbebung erkundigen und sich leise fortbewegen. Wenn die Grenzwache jemanden vom Team erwischt, wird Alarm gegeben und das Spiel ist zu Ende. Die Aufgabe ist nicht erfüllt. Dauer der Führung: ca. 1,5 Stunde.
Teilnehmer
„Flucht von der UdSSR“ wird für Gruppen (10 – 40 Personen) angeboten.
Wenn dem Spielteilnehmer bewusst ist, dass er Angst hat, den Raum durch das Fenster des Erdgeschosses zu verlassen, ist es vielleicht sinnvoller sich vom Spiel zurückzuhalten und eine ruhigere Erholung zu wählen, wie z.B. einen geführten Rundgang mit Fackeln durch die Labyrinthe der nördlichen Festigungsanlagen.
Die Kleidung sollte bequem und einfach sein. Obwohl wir die Oberkleidung Ihnen zur Verfügung stellen, ist es wünschenswert, dass Sie darunter nicht Ihren besten Hochzeitsanzug oder Kleid tragen.
Vergessen Sie auch nicht die Schuhe! Wir empfehlen Ihnen ältere Sportschuhe oder Stiefel zu wählen, damit Sie ohne große Gedanken auch in einer Lache treten oder durch den Schlamm laufen können.
Wenn der Teilnehmer asthmakrank ist, eine ausgeprägte Klaustrophobie oder andere Krankheiten haben sollte, soll er das vor dem Spiel den Organisatoren bekannt geben.
Vor dem Spiel unterzeichen die Teilnehmer die „Bezeugung“, dass sie selbst für Ihre Sicherheit zuständig sind, dass sie keine Rauschstoffe genommen haben und dass sie das Spielinventar sorgfältig benützen werden.
Preise
Erwachsene 12 EUR
Schüler, Studenten, Rentner 9 EUR
Min. Preis für die Gruppe (6-10 Personen) – 120 EUR
Das Spiel findet im Grenzgebiet der ehemaligen Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) statt, das in der Sowjetzeit streng überwacht wurde. Jeden Abend wurde der Strand dem Meer entlang abgeeggt, damit man am Morgen die Spuren der möglichen Grenzverletzer sehen konnte.
Jugendliche und Ausländer, die die Sowjetzeit nicht erlebt haben, werden kaum glauben, dass für den Bürger der UdSSR es praktisch unmöglich war, die UdSSR legal zu verlassen. Menschen, die das Leben in der UdSSR nicht annehmen konnten, hatten sehr kreative Ideen, um das Land illegal zu verlassen. Zum Großteil waren aber diese Versuche nicht erfolgreich.
Die letztbekannte Flucht aus Liepāja war im Jahr 1984 unter der Leitung von dem späteren Leiter der Organisation „Helsinki 86“ * Herrn Raimonds Bitenieks. Zwei Mutige zusammen mit seinen Kindern im Teenager Alter kommen in eine stürmische Nacht bis zum Ende der Pērkones Straße, schieben das Boot ins Meer und fahren der freien Welt entgegen. Der Kurs wird nach Gottland gestellt, allerdings hat das Schicksal das anders geplant. Die Wellen sind zu hoch für das kleine Boot, das vom Sturm im Meer wie eine Eierschale geworfen wird. Das Wasser kommt ständig ins Boot und drosselt die Motoren ab. Die Kinder schöpfen laufend das Wasser aus dem Boot. Die Situation wird kritisch. Bei einem Versuch die Motoren wieder im lauf zu bringen, wird der Freund von Raimonds vom Sturm an Bord geworfen und bricht sich den Arm. Aber keiner lässt den Mut sinken. Die neutralen Gewässer sind erreicht worden und die Flüchtlinge verlieren die Hoffnung nicht, von einem schwedischen Schiff aufgenommen zu werden. Es passiert anders. Bei Tagesanbruch hat die Grenzwache die Spuren im Strand gefunden und Alarm gegeben. Anstatt der erhofften Westwelt müssen sie nun die Vernehmungen vom KGB** und Sowjetgefängnisse kennen lernen.
Bitenieks und Mārtiņš Bariss im Sommer 1986 in Liepāja gegründet.
** Komitee für Staatssicherheit (Russisch) – sowjetischer Geheimdienst.